Methodische Vorgangsweise
- Dem A.C.I.C. Sector Grade liegen Daten von Atradius, Coface und Euler Hermes zugrunde.
- Jeder der oben genannten Kreditversicherer veröffentlicht seine eigene Branchenanalyse mit unterschiedlichen Bewertungsstufen und Branchendefinitionen. Nicht für jedes Land liegt eine Branchenbewertung überhaupt oder für jede Branche vor.
- A.C.I.C. sammelt diese Daten und fasst diese zusammen. Um zu einer gemittelten Aussage zu gelangen fasst A.C.I.C. die unterschiedlichen Risikoklassifikationen auf einer einheitlichen Risikoskala von 1 (niedriges Risiko) bis 4 (hohes Risiko) zusammen. Nachdem die Versicherer auch unterschiedliche Branchendefinitionen heranziehen, kann es bei der Zusammenführung zu Unschärfen kommen.
- A.C.I.C. berechnet den Durchschnitt aller gegebenen und auf die Risikoskala von A.C.I.C. vereinheitlichten Daten und drückt diesen Mittelwert als Sector Grade aus.
Globaler Ausblick
Die vorherrschende Unterbrechung der Versorgungsketten reduziert das Volumenwachstum des Welthandels mit Gütern 2021 um ca. -1,7 Prozentpunkte. Das Dienstleistungsgeschäft wird weiterhin durch die verzögerte Wiedereröffnung der am stärksten von den Covid-19-Beschränkungen betroffenen Sektoren und die anhaltenden Hindernisse für den grenzüberschreitenden Reiseverkehr beeinträchtigt. Die vorübergehenden Störungen in den Lieferketten im ersten Halbjahr 2021 (Containerknappheit, höhere Transportkosten, Verknappung einiger Komponenten wie Halbleiter und Rohstoffe sowie die vorübergehende Sperrung des Suezkanals) bremsten den Warenverkehr ein. Die Halbleiterknappheit ist seit Anfang des Jahres vor allem im globalen Automobilsektor zu spüren gewesen und diese betrifft aber auch andere Branchen, wie die Elektronik & Kommunikationstechnik.
Die weltweiten Lebensmittelpreise sind seit Anfang des Jahres stark gestiegen. Im vergangenen März veröffentlichte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ihren Lebensmittelpreisindex (der Preisschwankungen für Getreide, Pflanzenöle, Zucker, Milchprodukte und Fleisch erfasst) für den Monat Februar 2021. Der Index stieg in neun aufeinanderfolgenden Monaten, expandierte zwischen Mai und Februar um 27 % und erreichte den höchsten Stand seit 2014. Dies übt einen starken Druck auf den Agrar- und Ernährungssektor aus.
Insgesamt zeigen die Branchen- und Länderbewertungen, dass es weltweit zu einer ungleichmäßigen wirtschaftlichen Erholung kommen wird.